Während die Energiewende in vielen Bereichen vorangetrieben und mit finanziellen Anreizen gefördert wird, hat die Politik offenbar die Baustellen in Deutschland nicht im Blick. Dabei liegt hier ein großes Potenzial, fossile Energieträger einzusparen und effizienter einzusetzen.
Weil im Bausektor naturgemäß mobile Anlagen und Maschinen auf den Baustellen zum Einsatz kommen, ist es wenig verwunderlich, dass auch hierzulande Dieselkraftstoff den weitaus größten Teil des Energieverbrauchs im Bauwesen darstellt. Aber auch schon vor der Zeit der nun um sich greifenden Ressourcenverknappung bzgl. der fossilen Energieträger bestanden in diesem Sektor signifikante, aber leider bislang viel zu wenig genutzte Einsparpotenziale. Vor dem Hintergrund der weltweit drastisch steigenden Energiepreise sowie dem Wunsch, zeitnah den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu minimieren, ist es selbstverständlich, auch im Bauwesen zielführende Maßnahmen zu entwickeln.
In Zeiten ständig höherer Kraftstoffkosten und Umweltvorgaben sind es immer wieder Maschinen von Stehr, die sich dieser Entwicklung stellen und das Unternehmen deshalb für die Zukunft bestens gerüstet ist. So waren es die Spezialisten aus Oberhessen um Jürgen Stehr mit der Erfindung der Anbauplattenverdichter für Radlader, Traktoren, Bagger usw. Damit hat man bewiesen - sogar schon bevor die Kraftstoffpreise um das Doppelte gestiegen sind - dass mindestens 50 % der benötigten Energie, die bei herkömmlichen Verdichtungsgeräten benötigt wird, für unnötige, manchmal sogar schädliche Schwingungen in die Umgebung verloren geht.
Wenn diese unnötig aufzubringende Energie eingespart wird, bedeutet das 50 % weniger Kraftstoffverbrauch und in gleichem Maße weniger Erzeugung von CO2.
Durch eine gleichzeitig dreifach bessere Flächenleistung lassen sich die Verdichtungsvorgänge bei rolligem, kiesigem Material in Zukunft energieeffizienter, umweltbewusster und kostengünstiger durchführen. Dazu gehört gem. Vorgaben der ZTV SoB-StB ein optimaler Wassergehalt des zu verdichtenden Bodens (FGSV 2007a, S. 20). Dieser liegt bei ca. 5 %. Da bei sommerlichen Temperaturen gerade der obere Bereich nach kurzer Zeit schnell austrocknet, werden die vom Auftraggeber vorgeschriebenen Verdichtungswerte nicht erreicht. Um dieses Problem zukünftig optimal zu lösen, sind es wieder einmal Stehr-Maschinen, die dafür als einzige auf dem Markt optimale Voraussetzungen bringen.
Weil die Entnahme von Wasser aus stehenden und fließenden Gewässern nach einem neuen Gesetz verboten ist, darf das zum optimalen Verdichten benötigte Wasser nur aus Trinkwasserleitungen entnommen werden. Gerade dieses Problem wurde von Umweltschützern im Bereich der Großbaustelle/Neubau A49 angeprangert, und über Pressemitteilungen wird versucht, die Bevölkerung mit Verweis auf die Themen CO2, Klimawandel, Wasserknappheit usw. zu sensibilisieren.
Daher wird man in Zukunft ein enormes Augenmerk darauf werfen, um gerade die Umweltvorgaben, verbunden mit Ressourcenschutz in ein besseres Licht zu stellen. Dazu gehört, dass das wertvolle Gut ‚Wasser‘ nur in der Breite der Plattenverdichter gezielt, mit hohem Druck und mit der richtigen Menge dosiert aufgebracht wird.
Die Lösung kommt hier auch wieder einmal von Stehr: Ein Wasserwagen mit angehängten patentierten (EP 2 891 750 B1) Stehr-Plattenverdichter SBV 80 H4, 2800 mm breit mit Wuchtkräften von 4 x 80 kN. Über eine hydraulisch stufenlos dosierbare Hochdruckwasserpumpe wird das Wasser mit hohem Druck ca. 10 m vor die Plattenverdichter aufgebracht, um die einzelnen Körner mit einem Schmierfilm aus Wasser zu belegen. Dadurch lassen sich optimale Verdichtungsergebnisse mit weniger Energie, weniger Kraftstoff, weniger Erzeugung von CO2, viel größerer Flächenleistung und bessere Verdichtungswerte erreichen.
Dies wird alles wird durch das Zusammenspiel physikalischer Formeln (Kraft gleich Masse mal Beschleunigung / f=m), die Lehre über die physikalischen Eigenschaften bei der Bodenmechanik und einer eigens von Stehr entwickelten Elektronik erreicht. Über einem übersichtlichen Display in der Fahrerkabine können sämtliche Daten, wie Fahrgeschwindigkeit, Kraftstoffverbrauch, Verdichtungsgeschehen, Frequenz, Flächenleistung usw. angezeigt werden.
Wie dem Fachmann bekannt sein sollte, werden durch die Einwirkung der dynamischen Kräfte durch Vibration in den Boden die einzelnen Körner in Schwingungen versetzt. Dadurch verlagern sich die kleineren Körner zwischen die Hohlräume der größeren Körner - es entsteht eine dichtere, tragfähigere Lage. Dies kann durch den Einsatz der Stehr-Plattenverdichter mit ihrer innovativen Technologie noch um einiges verbessert werden.
Dabei wird das zu verdichtende Material mit einer Vibrationsfrequenz von 70 Hz doppelt so schnell angeregt wie die Eigenschwingungsfrequenz des zu verdichtenden Bodens. Diese liegt üblicherweise zwischen 25 bis 35 Hz und ändert sich mit dem Verdichtungsfortschritt. Leitet man die gleichen, annähernden Frequenzen in den Boden ein, werden vorwiegend die Körner mit einem größeren Durchmesser zum Schwingen angeregt, während kleinere Korngrößen aufgrund der relativ geringen Beschleunigung weniger reagieren.
Zwischen der Korngröße d und deren Eigenschwingungszahl n gilt die mathematische Beziehung d ~ 1/n². Dabei regen höhere Erregerfrequenzen verstärkt die kleineren Körner zum Schwingen an, wodurch diese besser in die freien Räume zwischen den größeren Körnern wandern.
Durch zusätzlichen Druck, der durch die stufenlos einstellbare Belastung auf das nicht schwingende Oberteil elektronisch geregelt wird, lässt sich die Flächenpressung erhöhen, und es entsteht eine wesentlich homogenere Oberfläche.
Wenn man alle diese Faktoren zusammenfügt, entsteht eine Energieeffizienz beim Ablauf von Verdichtungsarbeiten, für die es zurzeit keine andere Alternative gibt. Dies sollte auch von der Politik eingesehen werden, um Anreize für Entwicklung, Anschaffung und Betrieb von energieeffizienten Baumaschinen und Anlagen für die Bauwirtschaft zu schaffen. Dazu muss das Programm „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ unbedingt überarbeitet werden, da laut diesem nur eine Förderung für Maschinen, die den Bauhof nicht verlassen und keine mobilen Maschinen darstellen, vorgesehen ist.
Dies ist notwendig, um die Akzeptanz für energieeffiziente Baumaschinen zu unterstützen. Es bleibt spannend zu sehen, ob die ohnehin schon eingeleitete Energiewende auf den Baustellen auch von der Politik unterstützt wird!