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Feuerlöschsystem für Hochdruck-Ballenpressen

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Problem erkannt… Lösung gefunden !
Sobald ein Feld abgeerntet ist kommen die Ballenpressen und drücken das zusammen, was die Mähdrescher übrig gelassen haben. Immer wieder kommt es dabei zu Bränden. Zur Erntezeit sind die Geräte oftmals rund um die Uhr im Einsatz - und das bei hohen Temperaturen auf knochentrockenen Feldern. Dabei sammeln sich an schwer zugänglichen Stellen in der Maschine Stroh- oder Heureste. Diese gelten meistens als Ursache für in Flammen aufgehende Ballenpressen. Getreide-Stroh ist nach Papier das brennbarste Material, das es gibt. Wenn die Sonne noch dazu auf die Blechverkleidung der Maschine brennt, wird es darunter leicht 60, 70 Grad heiß. Zum Feuer kommt es dann, wenn noch mehr Hitze durch Reibung dazu kommt. Mitunter reicht schon ein Stein, der vom Boden in die Presse gerät und es dadurch zu dem klassischen Feuerstein-und-Zunder-Prinzip kommt. Ist dann auch noch die Sauberkeit der Maschine unzureichend, besteht dadurch noch weiteres erhöhtes Gefahrenpotential. Der häufigste Brandauslöser sind aber Defekte in der Mechanik der Pressen, Mähdrescher usw. Auch heiß gelaufene Lager, oftmals hervorgerufen durch mangelnde Wartung wegen enormem Zeitdruck sind vielmals Ursache eines Brandes.

Oftmals gehen dabei zusätzlich noch die davor angehängten Traktoren sowie anliegende, noch nicht abgeerntete Felder in Flammen auf. Auch einige Schäden an Gebäuden und landwirtschaftlichen Gehöften sind bekannt. Bis die Feuerwehr nach der Alarmierung anrückt, ist es meistens schon zu spät und es kommt zu Millionen teuren Brandschäden. Diese werden meistens nur anteilig von den Versicherungen übernommen. Die Landwirte und Lohnunternehmer dürften genau deshalb ein großes Interesse daran haben, dass ihre - insbesondere in der Erntezeit! - so wichtigen und vor allem kostspieligen Maschinen nicht in Flammen aufgehen. Gerade im Vogelsbergkreis kam es innerhalb kurzer Zeit zu einigen Bränden verbunden mit hohen finanziellen Verlusten bzw. Schäden bei diesen Maschinen. Jürgen Stehr, der bekannte Oberhessische Erfinder, recherchierte unter anderem auch beim Patentamt, ob es dafür nicht schon eine wirtschaftliche Lösung gibt und wurde diesbezüglich nicht fündig. Es wurde schnell eine Idee entwickelt, um durch einfache aber effektive Art dieses bekannte Problem zu lösen. Dazu wird an der Frontanbauhydraulik des Schleppers ein Wassertank angebracht. Über eine von der Schlepperhydraulik angetriebene Hochdruckwasserpumpe wird ein Druck von 180 bar erzeugt und bis zu 150 Liter in der Minute über Hochdruckvernebelungsdüsen in das Maschinengehäuse eingeblasen.

Dabei entstehen ultrafeine Wassertröpfchen, diese entziehen durch schnelle Verdampfung dem Feuer Energie und Sauerstoff. Gleichzeitig wird eine gewaltige Reaktionsoberfläche erzeugt und es kommt zu einer extrem effizienten Kühlung. Da der Wasserdampf ein mehr als tausendfach größeres Volumen als das Wasser hat, wird der Sauerstoff direkt am Brandherd verdrängt - ohne Sauerstoff brennt kein Feuer, da diesem schnell und effektiv die Energie entzogen wird. Über ein Umschaltventil kann auch über ein Hochdruckstrahlrohr direkt von außen gelöscht werden.

Nach Rücksprache mit dem Kreisbrandinspektor Sven Holland, gibt es in Zukunft ein Alarmsystem. Durch dieses wird nach Einschalten der Löschvorrichtung in max. 5 Sekunden der Notruf über die Nr. 112 zur Leitstelle mit genauem Standort über GPS ausgelöst.

Am 26.9.2018 wird dieses einfache, aber wirkungsvolle Gerät Maschinenherstellern, Lohnunternehmen, Versicherungen der Fachpresse usw. auf dem Stehr Test- und Vorführgelände „Stehrodrom“ bei einer Live Vorführung vorgestellt.

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